Mailserver
Aufbau, Funktionsweise und Einsatz
Was ist ein Mailserver?
Ein Mailserver ist ein Serverdienst, der E-Mails versendet, empfängt, weiterleitet und speichert.
Er bildet die zentrale Infrastruktur für die elektronische Kommunikation im Internet und in Unternehmensnetzwerken.
Wichtige Protokolle
- SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) – zum Versenden von E-Mails an andere Mailserver.
- IMAP (Internet Message Access Protocol) – erlaubt den Zugriff auf Nachrichten direkt auf dem Server, inkl. Synchronisation.
- POP3 (Post Office Protocol) – lädt E-Mails lokal herunter, Nachrichten werden oft vom Server gelöscht.
Arten von Mailservern
- Mail Transfer Agent (MTA) – z. B. Postfix, Sendmail, Exchange; zuständig für Versand und Weiterleitung.
- Mail Delivery Agent (MDA) – z. B. Dovecot, Courier; verteilt eingehende Mails an die Postfächer der Nutzer.
- Mail User Agent (MUA) – E-Mail-Programme wie Outlook oder Thunderbird, die mit dem Server kommunizieren.
Beispiele für Mailserver-Software
- Microsoft Exchange – weit verbreitet in Unternehmen, tiefe Integration in Microsoft-Umgebungen.
- Postfix – Open-Source MTA, sehr stabil und flexibel.
- Dovecot – beliebter MDA für IMAP und POP3.
- Exim – häufig in Linux-Distributionen als Standard-Mailserver enthalten.
Sicherheitsaspekte
- Verschlüsselung mit TLS/SSL für SMTP, IMAP und POP3
- Spam- und Virenfilter zur Abwehr unerwünschter Nachrichten
- Authentifizierungsmethoden (z. B. SPF, DKIM, DMARC) zum Schutz vor E-Mail-Fälschung
- Regelmäßige Software-Updates und Monitoring
Einsatzbereiche
Mailserver kommen in vielen Szenarien zum Einsatz:
- Unternehmenskommunikation (z. B. Microsoft Exchange)
- Öffentliche E-Mail-Dienste (z. B. Gmail, GMX, Outlook.com)
- Eigene Server für Datenschutz und Unabhängigkeit
Zukunftstrends
Mit Cloud-Diensten wie Microsoft 365 oder Google Workspace verlagern sich viele Mailserver in die Cloud.
Dennoch behalten eigene Mailserver für Organisationen mit hohen Datenschutz- und
Compliance-Anforderungen weiterhin große Bedeutung.
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